Am 20. August 2025 fand im Rahmen des Erasmus+-Projekts ESEP ein Multiplikator:innen-Event statt. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren, erste Ergebnisse zu teilen und gemeinsam über die Chancen und Herausforderungen digitaler Teilhabe durch AR/VR zu diskutieren. Teilgenommen haben Fachpersonen aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft, NGOs sowie aus dem Inklusionsumfeld. Besonders gefreut hat uns, dass wir Michael Kolbe, Bereichsleiter Erwachsenenbildung der AIBA – Nationalagentur Erasmus+ in Liechtenstein, als Gast begrüßen durften.
ESEP – das Kürzel für „Enhancing Self-Empowerment and Participation for adults with disabilities through AR/VR applications“ – verfolgt das Ziel, innovative Lernumgebungen zu schaffen, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, selbstbestimmt und barrierefrei an Bildung und Gesellschaft teilzuhaben. Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz von Augmented und Virtual Reality in der Erwachsenenbildung.
Zu Beginn des Events wurden das Projekt, seine Ziele und bisherigen Aktivitäten vorgestellt. Erste Anwendungsfelder und Use Cases wurden präsentiert, darunter der Einsatz von AR/VR für Sicherheitsschulungen, kreative Anwendungen und zur Unterstützung beim Erlernen beruflicher Handlungsabläufe. Ergänzt wurde dies durch einen Einblick in die Ergebnisse qualitativer Interviews mit Fachpersonen. Besonders eindrucksvoll waren einige Zitate aus den Gesprächen, wie etwa: „Es braucht die technische und die empathische Seite.“ Diese Aussagen verdeutlichten, wie wichtig partizipative Entwicklung und Sensibilität im Umgang mit neuen Technologien sind.
Ein informativer Beitrag der Veranstaltung war die Keynote von Dr. Peter Sommerauer, der im Rahmen des LAAR-Projekts an der Schnittstelle zwischen Forschung und praktischer Anwendung von AR/VR arbeitet. Er stellte verschiedene Beispiele vor, wie immersive Technologien sinnvoll in Lernkontexte eingebettet werden können – etwa durch interaktive Sicherheitstrainings, KI-basierte Assistenzsysteme und adaptive Feedbackmodelle zur Unterstützung individueller Lernverläufe. Seine Ausführungen zeigten eindrücklich, dass AR/VR nicht nur Effizienz, sondern auch Zugänglichkeit und Selbstwirksamkeit fördern kann, wenn die Systeme gut konzipiert und begleitet werden.
Im Anschluss an die Präsentationen entwickelte sich ein lebhafter Austausch unter den Teilnehmenden. Diskutiert wurden unter anderem Themen wie Barrierefreiheit, die notwendige Schulung von Lehrpersonen, die Begleitung von Lernenden mit Unterstützungsbedarf und Fragen der Finanzierung. Es wurde deutlich, dass AR/VR-Technologien großes Potenzial für die inklusive Bildung bieten – vorausgesetzt, sie werden von Anfang an zugänglich, sinnvoll und partizipativ gestaltet.
Das Projektteam wird die Erkenntnisse aus dem Workshop in die nächste Entwicklungsphase des ESEP-Projekts einfließen lassen. Weitere Netzwerkaktivitäten und die Vorstellung konkreter Anwendungsszenarien sind bereits in Planung.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmenden für ihr Interesse, ihre Impulse und die Offenheit im Austausch. Gemeinsam möchten wir weiter daran arbeiten, dass digitale Technologien auch für Menschen mit Behinderungen neue Türen öffnen – in der Bildung, im Beruf und im Alltag.